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Bruxismus – was Sie über das Zähneknirschen wissen sollten

Bruxismus ist das unbewusste und willkürliche Aufeinanderpressen und Knirschen von Ober- und Unterkiefer. Meistens tritt diese Kaumuskelaktivität nachts auf  verbunden mit stressigen Lebenssituationen . Folgensind unter anderem geschädigte Zähne und eine dauerhafte Anspannung im Kieferbereich, was unter anderem zu Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen führen kann. 

Weltweit ist Bruxismus weit verbreitet, auch wenn vielen Betroffenen oftmals nicht bewusst ist, dass sie an dieser Fehlfunktion  leiden. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist hierbei, dass viele Folgesymptome von Zähnepressen hervorgerufen werden, was viele Leidtragende zuerst nicht in Verbindung mit Zähneknirschen bringen.

Symptome und Folgen des Kieferpressens: So erkennen Sie Bruxismus

Wie bereits erwähnt, bezeichnet Bruxismus das unbewusste Zusammenpressen der Kiefer, das auch mit seitlichen Kaubewegungen und hörbarem Zähneknirschen einhergehen kann.

Bei vielen Menschen entwickelt sich das Knirschen schleichend und wird chronisch, sodass sie die Symptome anderen Ursachen zuschreiben. Hier ist es oft der Zahnarzt oder der von den nächtlichen Knirschgeräuschen gestörte Partner, der den entscheidenden Hinweis gibt. Andere Menschen dagegen verspüren starken Leidensdruck und suchen zur Abklärung ihrer Beschwerden oft mehrere Ärzte auf, bis sie eine korrekte Diagnose erhalten.

Folgende Symptome können auf Bruxismus hindeuten:

  • Empfindliche Zähne
  • Schmerzen beim Kauen
  • Bewegliche Zähne oder Zahnfleischrückgang
  • Eingeschränkte Fähigkeit, den Kiefer zu öffnen
  • Bissspuren in Zunge oder Wangenschleimhaut
  • Schäden an den Zähnen
  • Lokale Beschwerden des Kiefergelenks
  • Geräusche des Zähneknirschens im Schlaf
  • Kopfschmerzen & Migräne
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in Nacken, Schultern & Rücken
  • Schlechter Schlaf
  • Verspannungen im ganzen Körper
  • Unerholtes Aufwachen
  • Schwindel
  • Sehstörungen

Schmerzen im Zahn-Mund-Kieferbereich sind typische lokale Beschwerden

Die eindeutigsten Bruxismus-Anzeichen  sind zu erkennen bei den unmittelbar betroffenen Strukturen: Zähne, Kiefer inkl. Kiefergelenk und Kaumuskulatur. Daneben kann das Zähneknirschen auch andere zahnmedizinische Beschwerden auslösen, deren Ursache schwerer zuzuordnen ist:

Schäden an den Zähnen und Verlust von Zahnsubstanz

Wenn die Zähne wiederholt und mit starkem Druck aufeinander gepresst und gerieben werden, entstehen typische Abnutzungserscheinungen, die für den Zahnarzt gut zu erkennen sind:

  • übermäßig abgenutzte Kauflächen mit charakteristischen Schliff-Facetten
  • herausgebrochene Schmelzprismen im Zahnhalsbereich
  • abgesplitterte Zahnränder und/oder Verblendungen

Beschwerden im Kieferbereich zählen zu  häufigen Symptomen von Bruxismus

Beim Kieferpressen & Zähneknirschen wirken enorme Kräfte, die auch das Kiefergelenk be- und überlasten. Dies kann sich durch folgende Beschwerden äußern:

  • Steifheit des Kiefergelenks, insb. nach dem Aufwachen
  • eingeschränkte Kieferöffnung bzw. Beweglichkeit des Kiefers
  • knackende und reibende Geräusche beim Öffnen des Mundes und/oder Kauen
  • Schmerzen im Kiefergelenk, insb. beim Öffnen des Mundes und/oder Kauen

Bruxismus-bedingte unspezifische Symptome im Zahn-Mund-Kieferbereich

Neben diesen typischen Bruxismus-Beschwerden gibt es auch andere Symptome im Mundbereich, die weniger eindeutig zuzuordnen sind:

  • schmerzempfindliche Zähne
  • Versagen von Zahnfüllungen und/oder Zahnersatz
  • Lockerung von Zähnen und/oder Implantaten
  • Zahnfleischentzündungen, insb. Zahnfleischrückgang
  • Zahnabdrücke bzw. Bisswunden auf Zunge und/oder Wangeninnenseite
  • überentwickelte Kaumuskulatur (Massetermuskel, deutlich durch breitere Gesichtsform)

Hier gilt es, neben dem Bruxismus-Verdacht auch andere mögliche Ursachen zu überprüfen, bspw. Parodontitis bei Zahnfleischbeschwerden und Zahnlockerungen.

Der Zusammenhang von Bruxismus und Tinnitus

Tinnitus ist ein Ohrgeräusch, das ohne äußere Schallquelle entsteht. Solche Ohrgeräusche können als Klingel, Brumm- oder Pfeifton, Zischen, Rauschen oder Klopfen auftreten – besonders häufig betroffen sind ältere Menschen, Männer stärker als Frauen.

Bei Tinnitus-Patienten wird häufig auch Bruxismus bzw. Muskelverspannungen der Kiefer-Kaumuskulatur diagnostiziert. Angesichts dieser Komorbidität empfehlen führende Fachverbände, bei der Tinnitus-Diagnostik auch eine zahnärztlich-funktionsdiagnostische Untersuchung durchzuführen, um das Vorliegen einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) abzuklären.

Ob und wie Tinnitus und Bruxismus miteinander in Verbindung stehen, ist nach aktuellem Stand der Forschung noch nicht eindeutig geklärt. Angesichts der räumlichen Nähe von Kiefergelenk und Innenohr wäre eine Wechselwirkung allerdings nicht überraschend:

  • Studien zeigen, dass Tinnitus-Patienten die Ohrgeräusche durch das Zusammenpressen der Kiefer und/oder die Veränderung der Kieferposition beeinflussen können.
  • Die Deutsche Tinnitus-Liga e.V. verweist auf Erfahrungsberichte, die auf einen Zusammenhang von Ohrgeräuschen und längeren Zahnarbeiten bei weit geöffnetem Mund, ggf. auch dem Einsetzen von Prothetiklösungen hindeuten.
  • Ein Literaturüberblick zu zahnmedizinischen Therapiemöglichkeiten bei somatischem Tinnitus zieht ein recht positives Fazit: In vielen Fällen wirkt sich die Behandlung craniomandibulärer Funktionsstörungen (CMD) positiv auf den Tinnitus aus.

Was sind die Ursachen von Bruxismus?

Die Auslöser von Bruxismus sind vielfältig. Faktoren, die das Zähneknirschen fördern sind unter anderem Schlafstörungen, Atemaussetzer, Stress oder Angst, Alkohol, Koffein, Nikotin, Drogen, aber auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten. Die Kaumuskelaktivität wird dabei unbewusst gesteuert, wobei zwischen psychologischen und anatomischen Ursachen unterschieden werden muss. Laut neuesten Erkenntnissen sind die Hauptauslöser von Bruxismus aber tatsächlich Stress und Anspannung. Kein Wunder also, dass seit Ausbruch der Pandemie rund 70 % mehr Menschen mit den Zähnen knirschen.

Wie wird Bruxismus diagnostiziert?

Die Diagnose von Bruxismus erfolgt normalerweise durch eine Kombination von medizinischer Anamnese, körperlicher Untersuchung und gegebenenfalls speziellen Tests. In der Regel unternimmt ein Arzt oder Zahnarzt folgende Schritte, um Bruxismus zu diagnostizieren:

  1. Medizinische Anamnese: Der Arzt oder Zahnarzt wird zuerst nach Ihren Symptomen und Ihrer allgemeinen Situation (z.B. Stress) fragen. Das könnten beispielsweise Fragen nach Kopfschmerzen, Kieferschmerzen, Schlafstörungen oder Stress beinhalten.
  2. Körperliche Untersuchung: Der behandelnde Zahnarzt wird Ihre Zähne auf Anzeichen von Bruxismus untersuchen. Dazu gehören Abnutzungserscheinungen an den Zähnen, Beschädigungen des Zahnschmelzes, Zahnbrüche, gelockerte Implantate und übermäßige Muskelspannung im Kieferbereich. Röntgenaufnahmen können hier ebenfalls Hilfestellung bieten. 
  3. Schlafstudie (Polysomnographie): In einigen Fällen kann eine Schlafstudie durchgeführt werden, um die Kieferaktivität während des Schlafes zu beobachten. Dies ist ein spezialisierter Test, der in einem Schlaflabor durchgeführt wird und bei dem verschiedene Körperfunktionen während des Schlafes, einschließlich der Kieferbewegungen, überwacht werden.

Info: bruXane personal data liefert Daten zu den Knirschereignissen und kann damit auf einen eventuellen Zusammenhang der Lebensumstände hinweisen

Folgen von Bruxismus

Durch das starke Aufeinanderpressen und Knirschen von Ober- und Unterkiefer können Schädigungen am Zahnschmelz entstehen. Doch nicht nur an den Zähnen kann es zu Defekten kommen, sondern auch an deren Zahnfüllungen, Zahnersatz oder Implantaten kann es zu Schädigungen kommen. Eine besondere Gefahr bei Implantaten ist, dass der Patient das Zähneknirschen und die Belastung nicht wahrnimmt, da Nerven bzw. Rezeptoren fehlen, die vorher den Druck beim Zähnenknirschen erfassen konnten. Die Folge durch ungehindertes Knirschen kann sein, dass sich das Implantat durch die seitliche Bewegung im Knochengewebe lockert. 

Bruxismus kann allerdings nicht nur Spuren an den Zähnen hinterlassen. Das starke Pressen und Knirschen der Zähne und des Kiefers wirken sich auf den gesamten Körper aus – weitreichende Beschwerden sind die Folge. 

Eine Folge von Bruxismus kann auch eine Fehlregulation der Kiefergelenke sein, was in der Zahnmedizin unter craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bekannt ist.

Ist Bruxismus ein Grund zur Sorge?

Wie bereits erwähnt, kann Bruxismus unbehandelt zu schwerwiegende Folgen wie chronische Kopfschmerzen, Kieferschmerzen, abgenutzten oder rissigen Zähnen und sogar Implanatverlusten führen.  Es kann auch zu Schwierigkeiten beim Sprechen und Essen führen. Aufgrund der potenziellen Risiken, die mit Bruxismus verbunden sind, ist es wichtig, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie eines dieser Symptome bemerken oder glauben, dass Sie im Schlaf mit den Zähnen knirschen.

Therapiemöglichkeiten: Bruxismus richtig behandeln

Knirschschienen sind bei der Behandlung von Bruxismus dashäufigeste Mittel. Diese verhindern jedoch lediglich den Abrieb an den Zähnen. Diese individuell angepasste Zahnschiene wird von einem Zahntechniker in Zusammenarbeit mit einem Zahnarzt hergestellt und während des Schlafs getragen. Hier wird jedoch weniger die Aktivität verhindert, sondern weitere Defekte an den Zähnen  verhindert. 

Biofeedback bietet unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. So gibt es Zahnschienen mit Biofeedback wie die bruXane Zahnschienen. Wird während des Tragens von der Schiene Knirschen oder Pressen der Zähne bzw. des Ober- und Unterkiefers detektiert  so wird der Träger durch sanfte Vibration und einem leisen Summton unterbewusst auf sein Zähneknirschen hingewiesen, sodass er dieses unterlassen kann und somit schmerzhafte Folgesymptome verschwinden. Mehr über Biofeedback erfahren Sie hier.

Botulinumtoxin (besser bekannt als Botox) wird in die Kaumuskulatur injektiert und dämmt so dessen Aktivität ein. Dies führt zu einer reduzierten Belastung der Zähne und Kiefergelenke. Die Verwendung von Botox (eines Nervengifts) mit all seinen Vorteilen und Risiken bleibt dem Patienten überlassen. 

Autogenes Training ist eine alternative Therapiemethode, die häufig zum Abbau von Stress und Ängsten eingesetzt wird, die mit Bruxismus in Verbindung stehen können. Bei dieser Art von Therapie werden Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung und visuelle Wahrnehmung eingesetzt, um die Intensität des Zähneknirschens undZähnepressens zu verringern. 

Weitere Therapiemöglichkeiten gegen Bruxismus sind beispielsweise Physiotherapie, Akupunktur, Muskelentspannung, Hypnose oder Verhaltenstherapie.